Tag 55: Nantes (14.07.2012)

Nationalfeiertag in Frankreich. Viele Geschäfte öffnen erst am Nachmittag. Der große Wochenmarkt findet aber statt wie an jedem Samstag. Trotzdem, der Allltag fängt gemächlicher und später als sonst an. Heute wird in Frankreich gefeiert. In Nantes auf dem ehemaligen Werft- und Hafengelände an der Loire, Pont Anne, mit Musik und Feuerwerk.

Unser Tag hat auch mit viel Ruhe begonnen. Wir waren im "Jardin des Plantes", einem großen Garten mit mehreren Tausend verschiedenen Pflanzen in freier Natur oder in Gewächshäusern. Ein sehr alter Garten, dessen Grundlage 1687 mit einem Apothekergarten gelegt wurde. Später kam die Anordnung des Königs an die Schiffskapitäne, Pflanzen und Saatgut von ihren Reisen mitzubringen. Ab 1823 wird der Park erweitert und im Geiste englischer Gärten neu angelegt. Dank des milden Klimas wächst vieles heran! Das besondere – neben dem Alter – ist die einzigartige Sammlung von Pflanzen aus allen Erdteilen und Ländern. Das Ganze mitten in der Stadt, nur wenige Schritte bis zum Bahnhof.

Mit der Tram geht es danach bis zur Haltestelle Chantier Naval, direkt am nördlichen Ufer der Loire und nah bei der Pont Anne. Auf der anderen Brückenseite ist die Ile de Nantes, eine Insel, die von der Loire nördlich wie südlich umflossen wird. Auf der Insel waren früher z.B. die Werften ansässig. An deren Stelle ist heute z.B. Les Machines de l'ile getreten. Hört sich ziemlich trocken an. Bis man gesehen hat, was in den alten Werfthallen entsteht.

Wir jedenfalls hatten einen 12 Meter hohen künstlichen und beweglichen Elefanten noch nicht gesehen. Einer, der bis zu 45 Personen "befördern" kann und seit 2007 schon eine viertel Million Personen getragen hat. Dieser große Elefant ist 8 Meter breit und 21 Meter lang, ist aus Holz und Stahl gebaut und wiegt mal eben 48 Tonnen. Wenn der in der Werfthalle losläuft, ist das Staunen der Zuschauer hörbar.

Die Zuschauer sind auch begeistert, wenn ihnen die Herstellung und Funktionen der großartigen Fabelwesen erläutert werden. Die Nähe zu Jules Verne, der ja in Nantes geboren wurde, mag gar nicht falsch sein. Hier wird Kunst produziert mit viel Ideen, Engament und handwerklichem Können. Strukturwandel und städtebauliche Entwicklung eingeschlossen.

Der große Elefant war keine Eintagsfliege. Am 15. Juli (morgen) wird das "Karussell der Meereswelten" in Betrieb genommen. 25 Meter hoch und 20 Meter im Durchmesser. Ein Karussell auf drei Ebenen: Meeresgrund, Tiefseegräben und Meeresoberfläche. Und auf jeder Ebene begegnen dem Zuschauer phantasievolle, bewegliche Meeresgestalten. Leider haben wir das Karussell nur von außen sehen können.

Während die Zuschauer am Karussell Schlange stehen (und das werden sie), sind die Macher in der Werkstatt der Compagnie La Machine schon mit neuen Projekten beschäftigt. Ein großer, beweglicher Baum soll entstehen. Ein Reiher fliegt über dem Baum und nimmt vier Personen mit auf die Reise. Modelle konnte man in der Werkstatt schon sehen....

Zum Straßenbahntarif hat uns dann eine Personenfähre wieder ans andere Ufer gebracht. Ich und Schiff?!? Jede einzelne, noch so kleine Welle habe ich gespürt. Dazu gab es kräftigen Westwind!

Gegen Westwind werden wir in den nächsten Tagen wenig einzuwenden haben. Morgen geht unsere Tour an der Loire weiter.

 

Bilder des Tages

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Info-Internet

Wikipedia (Nantes)

Tourismus Nantes

Nantes

Bretagne/Nantes

Les Machines de l'ile - Nantes

Wikipedia (Les Machines de l'Ile)

Wikipedia (Schloss in Nantes)

Wikipedia (Kathedrale von Nantes)

Wikipedia (Brasserie La Cigale)

Wikipedia (Passage Pommeraye)

Wikipedia (Tour LU)

Wikipedia (Straßenbahn in Nantes)

Frankreich-Tourismus (Nantes)

Loire-Radweg